Sonntag, 24. Februar 2019

Interview Trainer Luhusteuck: Mit neuem System zu alter Stärke



Das OCC-Journal traf den Trainer mit Hut zum Jahreswechsel zu einem großen Interview. Der große Steuckistaner über Madrids Sehnsucht nach Titeln, den Abgang von CR7 und wie man mit runderneuerter Taktik wieder ein kräftiges Wort um den Titel mitreden will.


Sehr geehrter Herr Luhusteuck,
zunächst einmal vielen Dank, dass Sie sich für das Interview Zeit genommen haben!
Was sich viele fragen: Wie haben Sie die Feiertage in Steuckistan verbracht? Wie sieht das traditionelle steuckistanische Weihnachtsessen aus?
Weihnachtsbäume statt Sauciere - steuckistanische Sklaven
schuften auch an Weihnachten für den großen Luhusteuck


Traditionell ist auch in Steuckistan Weihnachten ein Fest der Familie, an dem man gemeinsam unter dem Weihnachtsbaum sitzt, gut isst, vorzugsweise Raclette mit Chili-Pfännchen, und in langen Gesprächen das Jahr Revue passieren lässt. Und da können Sie sich ja vorstellen, dass die Stimmung mies ist, wenn man seit anderthalb Jahren keine Sauciere nach Hause gebracht hat. Es gibt quasi kein anderes Thema in Steuckistan, was die Menschen so sehr bewegt.


Also stimmen die Gerüchte um einen steuckistanischen Weihnachtskannibalismus nicht...
Aber sie sprechen es schon an: Das vergangene Jahr war sicherlich für Luhusteuck nicht zufriedenstellend. Die letzte Finalteilnahme datiert nun bereits auf den September 2017. Beim letzten OCC hatten Sie mit Ihren Mannschaften eine negative Bilanz und die meisten Gegentore aller Trainer. Welche Gründe wurden denn unter dem Weihnachtsbaum für diesen Negativtrend gefunden?

In zwei von drei OCC‘s in diesem Jahr kam es zu einem Viertelfinalduell zwischen Real und Napoli, was im Übrigen auch Ihre erwähnte Gegentorstatistik entwertet. Von den traditionellen Todesgruppen, die Luhu bei der Auslosung gerne erwischt, will ich gar nicht erst anfangen. Um einen OCC zu gewinnen, bedarf es immer auch der Gunst der WOCCA-Moiren. Und so pilgere ich auch zwischen den Jahren barfuß zum alten Quoster, übe mich in Askese und Demut und meditiere über verschiedene Taktiken, um 2019 gestärkt aus diesen Zeiten der Ungnade hervorzugehen.

Dennoch hatte man in jedem Halbfinale ein Heimspiel, 2x mit Real Madrid und 1x mit Neapel, also mit zwei sehr starken Mannschaften - dabei schossen ihre Teams insgesamt lediglich ein Tor. Warum konnte man nicht diesen Vorteil der eigenen Fans im Rücken nutzen? Halten Ihre Teams dem Druck in den entscheidenden Spielen nicht mehr stand? 

Ich glaube nicht, dass es am Druck gelegen hat, wobei die Erwartungshaltung in Steuckistan sicher immens ist. Aber Sie sprechen schon einen wunden Punkt an: Die Offensive kam in diesen Spielen nicht so zur Entfaltung, wie ich mir das vorstellte. Wobei man auch hier differenzieren muss. Neapel spielte United an die Wand und scheiterte einzig und allein am überragenden De Gea, den PQ ja so gerne als Fliegenfänger bezeichnet. Real, das muss man so sagen, war in beiden Halbfinals ohne Durchschlagskraft. Aber da wird auch hinsichtlich des Wechsels von Cristiano Ronaldo an einem Taktikwechsel hin zu einem 4-2-4 gearbeitet, um diese Schwachstelle zu beheben. 

Diese taktische Variante wurde bereits in einigen Testspielen erprobt und die Fachwelt ist gespannt auf die Ergebnisse. Auf dem Papier geben Sie damit die Dominanz im Mittelfeld her. Befürchten Sie nicht durch die Unausgeglichenheit defensiv überrannt zu werden?

Das 4-2-4 verlangt natürlich nach höchster defensiver Disziplin. Aber mit Benzema und Modric in vorderster Reihe, die sich auch gerne auf die Zehn fallen lassen, ist diese Unausgeglichenheit in den Testspielen nicht so sehr ins Gewicht gefallen. Eher war in der Umschaltbewegung ein klarer Vorteil erkennbar. Aber, und das muss hier klargestellt werden, wir reden von einer Variante, die bisher nur mit Real Madrid zusammen mit Cristiano in Partien gegen Gegner unbekannter Qualität getestet wurde. Sicherlich gab es erstaunlich gute Resultate, aber inwiefern sich dies auf andere Teams bzw. auf einen OCC übertragen lässt, ist immer noch fraglich.

Dass mit Cristiano Ronaldo die Nummer 5 der ewigen Torjägerliste und einer der besten Spieler des Planeten nicht mehr Teil der Mannschaft ist, dürfte es für Sie nicht leichter machen, den ohnehin schon extrem hohen Erwartungen gerecht zu werden. Real Madrid hat zum vierten Mal hintereinander nicht das Finale erreichen können. Das gab es seit 2013 nicht mehr. Wäre nicht jetzt der richtige Zeitpunkt für das (vorläufige) Ende der Ära Luhusteuck bei den Königlichen und für ein Neustart bei dem  Verein, der eben jenen Cristiano Ronaldo in seinen Reihen zu stehen hat, Juventus Turin? Nicht wenige gehen fest von diesem Szenario aus?  

Dass Cristiano den Club verlässt, ist seine Entscheidung. Sie haben aber schon richtig angemerkt, die Nummer 5 der Torjägerliste. Die Nummer 1, Karim Benzema, spielt immer noch bei Real Madrid und ich kann Ihnen versichern, dass wir auch ohne Ronaldo eine Lösung für diese Schwächephase finden und schon bald wieder die Sauciere in den Händen halten werden. Einen Wechsel schließe ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt aus!

Nicht nur durch den Wechsel von Cristiano Ronaldo dürfte Juventus Turin stärker geworden sein. Auch durch den Wechsel vom Fifaspiel 18 zu 19 und die Transferperiode, die traditionell in der WOCCA mit Beginn des neuen Jahres stattfinden, rückt Juventus zu den besten Mannschaften auf.  Liverpool wird als 5-Sterne-Team eingestuft, Bayern München und Barcelona sind weiterhin in den Top-4 vertreten. Welche Veränderungen erwarten Sie sonst auf dem Trainerkarussell?

Ich denke YuF und Noddy werden sich auf den Trainerposten in Liverpool bewerben. Dadurch werden sowohl ParfittQuo als auch Luhu bei United und Real weiter fest im Sattel sitzen. Je nachdem wie das Los entscheidet, wird es spannend. Juventus halte ich bei beiden für die erste Wahl. Aber auch Barca und bei YuF Paris dürfen sich sicherlich noch Chancen auf eine OCC-Teilnahme machen. Bayern braucht scheinbar einen größeren Umbruch, um für die OCC-Trainer wieder eine Alternative zu werden.

Glauben Sie wirklich an eine weitere Amtszeit von YuF bei Liverpool? Beim letzten OCC ist er  bereits in der Gruppenphase ausgeschieden, die Gegner hießen - bei allem Respekt- Melbourne Victory und La Spezia. Nach 16 Spielen mit Liverpool hat er eine negative Bilanz (7 Niederlagen). Sicherlich zu wenig für die Ansprüche an der Anfield Road. Zudem dürfte Liverpool zwar noch stärker sein als in den vergangenen Jahren, aber im Vergleich zu den anderen 5-Sterne Teams gelten die Reds als das Schwächste. Wäre ein Wechsel angesichts seiner mageren Bilanz seit 2014 zu einem der Top-4-Clubs, Real Madrid, Juventus Turin, Barcelona oder Bayern München nicht sinnvoller? Zumal keines der Teams durch die Regularien "geblockt" ist...

Ja, ich denke schon, dass YuF einen weiteren Anlauf mit Liverpool unternehmen will. Die Bilanz ist sicher ausbaufähig, jedoch sollte man  zwei Dinge nicht vergessen: Melbourne und La Spezia hören sich zwar nach einem einfachen Los an, an ihnen sind aber schon zahlreiche große Mannschaften gescheitert! Melbourne ist mittlerweile Dauergast im Halbfinale und La Spezia ist sogar schon in ein OCC-Finale vorgedrungen! Und zum Zweiten: Mit Liverpool gelang YuF persönlich der größte Erfolg in den letzten 15 OCC‘s, nämlich ein Finaleinzug! Das gelang ihm weder mit Juve noch mit Barca. Jedoch teile ich Ihre Bedenken in der Hinsicht, dass ich mir nicht so sicher bin, ob Liverpool zu seinem Spielstil passt. Da sind Teams wie Bayern und Barca, die auf Ballbesitz aus sind wahrscheinlich eher geeignet als eine Mannschaft, die das schnelle Umschaltspiel als Markenzeichen trägt. 

Die von Ihnen angesprochene Finalteilnahme von La Spezia datiert auf den XVIII. OCC zurück. Seitdem sind sie in 8 OCC's mit La Spezia nicht mehr über die Gruppenphase hinausgekommen. Nicht nur deshalb pfeifen die steuckistanischen Boulevard-Blätter von den Dächern, dass Sie sehr stark an einer Zusammenarbeit mit Melbourne Victory interessiert seien.  Als Beweis dienen auch Fotos, die Sie am Strand von Melbourne sonnenbadend zeigen. Ist dies ein weiterer Schritt Ihrer Taktik Ihren Konkurrenten Noddy zu "schwächen"?

Für die Sauciere ist kein Weg zu weit- Luhusteuck
am Strand von Melbourne (Gott sei Dank bekleidet!).
In Melbourne hat man den vielleicht größten Sieg der Vereinsgeschichte, als man im Viertelfinale des XXX.OCC mit Luhu an der Seitenlinie Juventus Turin bezwang und so maßgeblich den Turnierausgang beeinflusste, nicht vergessen. Es ist verständlich, dass damit die Erwartungen steigen und man sich ein demütigendes 1-7 vor heimischer Kulisse nicht gefallen lassen will. Die „Noddy-Raus“-Rufe waren während der zweiten Halbzeit nicht zu überhören. Ja, ich hatte Kontakt nach Australien, aber das hat nichts mit einer Taktik oder ähnlichen zu tun. Melbourne kann schließlich selbst entscheiden, mit wem sie in Verhandlungen für den nächsten OCC treten.  

Also ist die taktische Umstellung bei Real Madrid die einzige Änderung, die Sie vornehmen, um Ihren größten Konkurrenten, Titelverteidiger Noddy, zu schlagen? Oder erachten Sie Ihn gar nicht als Ihren größten Konkurrenten beim nächsten OCC? Anders gefragt: Welche Gründe können Sie den Fans sonst noch nennen, dass die Sauciere trotz Abgang von C. Ronaldo und keiner nennenswerten Neuverpflichtung zum sechsten Mal in Steuckistan präsentiert werden kann?

Nun, erst einmal werden die Karten mit Fifa19 neu gemischt. Das heißt, dass Prognosen über den Turnierverlauf als auch über Taktiken mit Vorsicht zu stellen sind. Es wird viel darauf ankommen, sich mit dem neuen System zurechtzufinden. Das ist traditionell Noddys Stärke, von daher ja, auch deshalb schätze ich den Rekordsieger als Topfavorit auf den Titelgewinn ein. Aber Real Madrid wird sich dem entgegenstellen und man sieht ja zur Zeit in La Liga, dass man für dieses Ziel schon Kräfte schont. 

Ihr Fokus scheint also auch beim XXXII. OCC auf Real Madrid zu liegen, dem Team demnach, mit dem Sie alle Ihre bisherigen 5 Titel erringen konnten. Dies führt unweigerlich zu der Frage, warum Sie es nie geschafft haben die Sauciere mit einer anderen Mannschaft in die Höhe zu recken? Die Liste der neben Real Madrid von Ihnen trainierten Mannschaften liest sich schließlich nicht so schlecht: Barcelona, BVB, SSC Neapel, Tottenham Hotspurs, Liverpool FC, Barnsley FC. Hätte da nicht mehr herausspringen müssen als zwei Finalteilnahmen mit La Spezia und Dortmund, die nun auch schon fast drei Jahre zurückliegen? 

Sie haben schon recht mit Ihrer Kritik am Abschneiden der Zweit- und Dritt-Teams, da hätte ich in dem ein oder anderen Turnier auch mehr erwartet. Jedoch würde ich diese Kritik nicht unbedingt an den Finalteilnahmen festmachen. Es ist ja kein Geheimnis, dass in Steuckistan eine klare Stallorder vor jedem OCC besprochen wird. Und dementsprechend ist die Herangehensweise: Dem Titelgewinn von Real Madrid wird alles untergeordnet. Und wenn dann, wie im XXV.OCC Neapel im Viertelfinale gegen Liverpool knapp verliert, jedoch Real dafür den Schlüssel für den Finalsieg erhält, dann ist dieser Titel ein Sieg des ganzen Teams und taktisch überragend errungen.

Mit dem ersten OCC des Jahres steht, wie bereits erwähnt, der rituelle Wechsel des FIFA-Spiels an. Sie gelten diesbezüglich als traditionell sehr anpassungsfähig und konnten auch schon erste Erfahrungen sammeln. Gerüchten zu Folge soll es unter anderem deutlich anspruchsvoller im Torabschluss sein. Was erhoffen Sie sich vom neuen FIFA? Glauben Sie es kommt Ihrem Spielstil entgegen?


Für den 6.Titel werden wieder die alt-steuckistanischen
Trainingsmethoden praktiziert.
Die ersten Testspiele stimmen mich sehr positiv. Die Spielkontrolle im Mittelfeld ist wichtiger denn je. Die KI wurde zudem offensiv wie defensiv deutlich verbessert. Der Torabschluss wurde um ein Abschluss-Timing erweitert, was jedoch nicht so sehr ins Gewicht fällt. Es ist zudem fraglich, ob dieser durch die WOCCA-Sitzung genehmigt wird. Mir persönlich kommt das neue FIFA sehr entgegen, da man mit Geduld und Übersicht den Gegner klassisch sezieren kann. Aber für eine Bewertung ist es vor dem Ernstfall OCC natürlich noch zu früh. Grundsätzlich denke ich aber, es wird ein torreiches Jahr werden. 

Liverpool, Manchester United, Barcelona, der BVB, Juventus Turin marschieren in ihren Liegen momentan vorweg oder sind zumindest in einer ziemlich guten Verfassung. Inwieweit lassen sich über die Leistungen in der Liga oder der Champions-League Rückschlüsse auf die Form bzw. den Verlauf beim OCC ziehen?

Anhand der Ergebnisse in den jeweiligen Wettbewerben lassen sich kaum Aussagen über den Verlauf eines OCC treffen. Leider muss ich sagen, denn sonst hätte der Champions League-Seriensieger Real Madrid mehr Saucieren in der Vitrine... Aber es ist natürlich auch so, dass ein OCC für jeden einzelnen, ob Trainer, Spieler oder Fan, über allem steht. Da wird alles rausgehauen und im Vorfeld eines solchen Turniers auch sicherlich hier und da der Schongang eingelegt, wie man aktuell an Liverpool, dem BVB oder Real beobachten kann.

Zu guter Letzt wie immer ein Blick in die Glaskugel: Welche Teams stehen am Ende im Finale, wer wird am Ende den Okey-Cokey-Tanz aufführen können? Und:  Wer wird die größte Enttäuschung?


Ich glaube, dass die Umstellung auf das neue Fifa alle vier WOCCA-Trainer ins Halbfinale bringt. Große Enttäuschungen erwarte ich dementsprechend nicht. Ab dem Zeitpunkt entscheiden dann die Moiren und ich hoffe, sie sind Real Madrid wohl gesonnen. Am süßesten würde mir ein Finalsieg dann natürlich ganz traditionell gegen Noddys Liverpool schmecken. 

Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben!






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